Der 1. Mai ist der Tag der Arbeit. Unter normalen Umständen würden wir heute bei den Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes in den Innenstädten ein sichtbares Zeichen setzen für Arbeitnehmerrechte, für gute Arbeit und für sozialen Frieden. Das Foto zeigt uns bei der Kundgebung im letzten Jahr.
In diesem Jahr hält uns ein widerliches kleines Virus davon ab.
Wir setzen trotzdem ein sichtbares Zeichen, hier im Internet. Und vielleicht bleibt dieses Zeichen besonders gut in Erinnerung. In der Corona-Krise zeigt nicht nur das deutsche Gesundheitssystem seine Leistungsfähigkeit. Auch der Sozialstaat funktioniert bei uns. Milliardenschwere Hilfspakete stützen die unverschuldet in Not geratenen Unternehmer, Händler und Gastronomen. Das Kurzarbeitergeld verhindert millionenfache Arbeitslosigkeit.
Nicht alle Schäden und Insolvenzen können verhindert werden, doch um jede einzelne Lösung müssen wir kämpfen, um nach Corona wieder eine freie, bunte und zufriedene Gesellschaft sein zu können.
Wir zeigen Respekt und Dankbarkeit gegenüber denen, die unsere Gesundheit, unsere Versorgung, unsere Sicherheit auch in der Krise gewährleisten. Das ist gut und richtig so. Vom Applaus kann man aber keine Miete und kein Essen bezahlen.
Es sind diejenigen in den unteren Einkommensgruppen, die uns gerade retten. Es sind diejenigen, deren körperliche und mentale Arbeitsleistumg sowieso schon weit über dem Durchschnitt liegt. Überwiegend sind es Frauen im Gesundheitswesen, im Handel, in der Gastronomie, die Überragendes leisten.
Niemals zuvor war sichtbar, wie wichtig Gewerkschaften und Verhandlungen der Tarifpartner auf Augenhöhe für unser Land sind. Diejenigen, die wir gerade als Helden beklatschen, brauchen faire Löhne, feste Arbeitsverträge, stabile Sozialversicherungen und das alles im gleichen Umfang für Frauen und Männer. Die Auszubildenden brauchen faire Vergütungen und klare Perspektiven auf sichere Arbeitsverhältnisse.
Starke Gewerkschaften können das durchsetzen.
Der Sozialstaat hat gegen das Virus und gegen den kalten Neoliberalismus gewonnen.
Zeigen wir, dass wir in der Krise verstanden haben, auf wen es ankommt in diesem Land, wer unsere volle Unterstützung braucht. Dafür streiten auch zukünftig die Gewerkschaften und die deutschen Sozialdemokraten Seite an Seite. Werden Sie Teil dieser Gemeinschaft! Jetzt in der Krise, um weitere Krisen zu verhindern!